Die Zuschüsse sinken - Corona geschuldet?

Mittelfranken
Eine Lebenshilfe in Mittelfranken sitzt über einem neuen Projekt. Ein Wohnheim soll Heimat für 24 Bewohner werden. Erwachsene, deren Eltern oder Angehörige sie nicht mehr selbst ausreichend betreuen können. Mit den zusätzlichen 96 Plätzen, die bereits im Umfeld zur Verfügung stehen, versucht man annähernd künftig den Bedarf zu decken. Ausreichen wird er nach Fertigstellung wohl immer noch nicht.
Bayernweit ist auch der Bedarf an adäquater Wohnversorgung vorhanden. So sollen wohl 250 Millionen Euro an Zuschüssen noch auf ihre Bewilligung warten. Das bedeutet auch, dass eine Bezuschussung noch ungewiss ist, bzw. noch ein paar Jahre dauern kann. Den Bayern fehlt wohl auch einiges an Geld, was die Bezuschussung erleichtern würde. Da bricht gerade etwas weg im System, bzw. muss sich erst wieder erholen. Es fehlen die Ausgleichszahlungen, die Firmen an den Staat entrichten, wenn sie nicht genügend, oder keine Menschen mit Behinderung beschäftigen. Geld, was der Bayerischen Staatskasse fehlt. Auch Folgen der Einschränkungen, die die Corona Pandemie nach sich zog. So müssen die Zuschüsse in der Folge auch reduziert werden.
Man kann nur hoffen, dass es sich wieder relativiert und auch die Zuschüsse zumindest das alte Niveau erreichen werden. Manche Menschen denken, dass Wohnheime dafür gebaut werden, wenn Eltern alt geworden sind und nicht mehr ausreichend versorgen können, ihre erwachsenen Kinder dann eine Heimat finden. Na ja, ein Wohnheim hat doch seine Daseinsberechtigung. Eltern von Menschen mit Hilfebedarf, müssen nicht bis sie nicht mehr können. Es gibt keine Vorschrift, dass man lebenslang für sein Kind mit Behinderung im häuslichen Umfeld im Einsatz sein muss. Also ohne eigene Bedürfnisse mehr wahrzunehmen, kein eigenes Leben zu beanspruchen. Bei Kindern mit hohem Hilfebedarf wird davon offensichtlich ausgegangen. Aber, haben nicht Eltern und erwachsene Kinder ein Recht auf ein eigenes Leben? Die soziale Gesellschaft ist dafür in der Verantwortung, dass es die Möglichkeiten dazu gibt. Jeder Mensch lebt nur einmal. Fakt ist, und es ist eine schmerzliche Erfahrung für Eltern und Kind, dass die Eltern überwiegend entscheiden , wann der richtige Zeitpunkt für einen Auszug ist. Sie selbst wissen auch am besten, was sie leisten, oder geleistet haben. Die Durchführung hängt dann aber vom bestehenden Angebot ab. Es gibt noch sehr viel zu tun, es wird noch einiges an Geld in die Hand genommen werden müssen und die Menschen haben auch ein Recht auf ihre angemessene Versorgung. Hoffen wir, dass es vorwärts geht und auch die inklusiven Wohnformen weiter ausgebaut werden können.