Pränataldiagnostik - was ist das?

Schwangerschaft

Pränataldiagnostik - was ist das?

Stand: 28.02.2024

Vielleicht möchtest Du dich zu dem Thema Pränataldiagnostik nur informieren oder Du bist selbst gerade schwanger. Vermutlich durchlebst Du einige Höhen und Tiefen in dieser Zeit. An einem Tag empfindest Du pure Vorfreude auf dein Baby, an anderen Tagen trüben Gedanken von Angst und Ungewissheit dieses Bild. Viele Schwangere wollen alles dafür tun, um größtmögliche Sicherheit über ihr Ungeborenes zu erhalten. Andere lassen es lieber auf sich zukommen und lehnen weiterführende Untersuchungen ab. Im Folgenden bekommst Du einen Überblick über weitere Untersuchungen, die neben den derzeit üblichen Vorsorgeuntersuchungen möglich sind. Dies gibt dir die Möglichkeit dich bereits im Vorfeld mit Vor- und Nachteilen auseinanderzusetzen und deinen Weg zu finden.

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Pränataldiagnostik - was ist das?  

Jede schwangere Frau hat in Deutschland das Recht auf eine professionelle medizinische Beratung beim Frauenarzt oder einer Hebamme. In der Regel gibt es zehn Untersuchungstermine, um sicherzustellen, dass es sowohl der werdenden Mutter als auch dem Ungeborenen gut geht. Diese kannst Du auf der Seite "Schwanger in Bayern" nachlesen.

Abgesehen von diesen grundlegenden Untersuchungen gibt es einige sogenannte vorgeburtliche Untersuchungen, die speziell nach Auffälligkeiten des Babys suchen. Die Pränataldiagnostik umfasst die vorgeburtlichen Untersuchungen. Unterteilt werden diese in nicht-invasive (äußerliche, nicht eindringende) Untersuchungen und invasive (innerliche, eindringende) Untersuchungen. 

Nicht-invasive Untersuchungen  

Invasive Untersuchungen

Generell lässt sich sagen, dass die nicht-invasiven Untersuchungen kein Risiko für Mutter oder Kind darstellen. Sie können Anhaltspunkte über den Entwicklungsverlauf geben und auf Auffälligkeiten hinweisen. Sie können also die Indikation geben, noch einmal genauer nachzusehen. Mittels invasiver Untersuchungen kann spezifisch und punktuell genauer untersucht werden, diese können jedoch ein erhöhtes Risiko für das Wohl der Mutter oder des Ungeborenen darstellen. 

Entstehen Kosten?

Für reguläre Vorsorgeuntersuchungen entstehen keine Kosten. Wenn Du weiterführende Untersuchungen machen möchtest, ohne dass eine medizinisch begründete Notwendigkeit vorliegt, musst Du die Kosten in der Regel auch selbst tragen. 

Zwischen Sicherheit und Unsicherheit

Bevor Du dich für vorgeburtliche Untersuchungen entscheidest, ist es ratsam dich über die Chancen und Risiken zu informieren. Es ist ein verständlicher Wunsch wissen zu wollen, dass möglichst alles „in Ordnung“ ist. Doch sei dir bewusst, dass Untersuchungen zwar Hinweise auf eine auffällige Entwicklung geben können, jedoch nie hundertprozentig voraussagen, ob dein Kind gesund zur Welt kommen wird oder nicht. Auch wenn Du dir eine eindeutige Diagnose wünschst: der Arzt kann dir nur Werte und Wahrscheinlichkeiten geben. Es kann hier auch zu Fehleinschätzungen und falschen Aussagen kommen. Es werden Kinder mit einer Behinderung geboren, die bei vorgeburtlichen Untersuchungen nicht ersichtlich war. Andere Säuglinge werden trotz anderer Prognose ohne Behinderung geboren. Wiederum andere Kinder werden erst gar nicht geboren, da ein höheres Risiko für eine Behinderung bestand. Das Leben von Ungeborenen hängt immer mehr von der technischen Entwicklung ab. Dennoch kann es natürlich eine medizinische Indikation geben, also einen medizinisch begründeten Anlass, nach einer Routineuntersuchung weitere Untersuchungen vorzunehmen.

Und nun?  

Für den Fall, dass es in deiner Schwangerschaft bisher keine Auffälligkeiten gegeben hat, soll diese Auseinandersetzung dir die Möglichkeiten und Grenzen vorgeburtlicher Untersuchungen bewusst machen. Die Grenzen der Untersuchungen zu kennen ist wichtig. Wenn Du dich dazu entscheidest, vorgeburtliche Untersuchungen durchzuführen, solltest Du dir vorher Gedanken darübermachen, wie Du fortfahren willst, falls auffällige Ergebnisse erkennbar sind. 

Viele werdende Eltern versuchen danach noch weitere Untersuchungen vornehmen zu lassen, um (vermeintliche) Sicherheit zu bekommen. Informiere dich über die verschiedenen vorgeburtlichen Untersuchungen und finde heraus, ob und welche für dich richtig sind. Für manche Frauen ist es hilfreich, sich vor der Geburt mit möglichen Behinderungen auseinanderzusetzen oder sogar mit Eltern mit einem Kind mit Behinderung zu sprechen. Andere Frauen würde diese Recherche nur verunsichern, statt weiterhelfen. Hier muss aber auch gesagt werden, dass ein neues Leben immer eine Verantwortung mit sich bringt und es keine Garantie auf ein gesundes Leben bzw. ein Leben ohne Behinderung gibt. Auch während und nach der Geburt gibt es Risikofaktoren, die zu einer Behinderung führen können. 

Jede Schwangere ist anders und so musst auch Du den Weg für dich finden, der am besten zu dir passt und der sich gut anfühlt. 

Beratungsstellen  

Es ist oft sehr hilfreich, sich von einer außenstehenden, fachkundigen und neutralen Person über deine individuelle Lage beraten zu lassen. Diese Beratungen stehen jeder Schwangeren zu und sind kostenlos. Informationen findest Du z. B. auf der Internetseite von profamilia.de. In unserer Adressdatenbank findest Du viele Adressen und Anlaufstellen, um eine geeignete Beratungsstelle zu finden. 

Weiterführende Informationen
Quellenverzeichnis
Bildquellen