Wie kann ich meine Tochter Unterwegs Diskret Säubern, wenn sie Stuhlgang gemacht hat

Fragen
#1

Hallo liebes Forum,

ich bin neu hier.

Meine Tochter Lena ist 13 Jahre alt, von Geburt an Vollblind, hat ICP und Sitzt im Rollstuhl (kann aber mit Hilfe aufstehen und etwas gehen). Ihre Finger und Hände sind sehr Stark eingeschränkt und sie ist Komplett Harn und Stuhlinkontinent. Sie kann aber normal reden und ist Geistig normal Entwickelt.

Jetzt zu Unserem Problem:

Das Wickeln wird unterwegs immer Schwieriger.
Sie braucht eine Liege, weil das Wickeln im stehen nur geht, wenn sie sich wo festhallten kann und dann auch nur bei pipi.

Wenn sie aber Stuhlgang in der Windel hat, geht es nur im liegen, weil dieser oft sehr Weich ist, sie gleichzeitig noch Urin in der Windel hat und diese übervoll ist.
Gerade wegen dem Weichen Stuhlgang braucht sie eine Große Säuberung, was auch länger dauert. Zudem kann sie nicht sagen, wenn etwas nachkommt und es passiert oft das sie auf die Unterlage macht.

Das heißt oft für uns wenn sie unterwegs einkotet und es keine Möglichkeit zum Säubern gibt, dass wir Improbisieren oder Heimfahren müssen, was dann aber bedeutet dass sie 15 Min in ihrem Kot sitzen muss. Wenn wir aber in Urlaub fahren ist es am Schwierigsten, weil es an den Rastplätzen oft keine Behindertentoiletten gibt, die groß genug sind, dass sie sich auf den Boden legen kann.

Letztens als wir unterwegs wahren, hat sie eingekotet und es war aber keine Rastäte mit Behindertentoilette in der Nähe.

Wir sind an einem Freien Rastplatz Rausgefahren und haben sie auf einer Wiese gesäubert.
Dann haben sich andere Leute aufgeregt, dass es eine Zumutung ist das wir hier ihre vollgekackte Windel wechseln und das die anderen Leute dass nicht sehen wollen.
Dann habe ich gesagt dass ich meiner Tochter nicht zumuten kann 15 Min oder länger in ihrem Kot zu sitzen.

Lena bekommt alles mit. Sie ist altersmäßig genau so entwickelt, wie andere 13 Jährige.
Sie Schämt sich immer, wenn sie in der Öffentlichkeit Einkotet.
Sie wird von manchen deswegen als Geistigbehindert angesehen, nur weil sie Windeln braucht.
Wie kann man die Situation verbessern, wenn es keine Liegen gibt?

LG
Leonie

#2

Hallo Leonie,

zunächst einmal herzlich willkommen in der Community :slight_smile:

Eine sichere Antwort auf deine Frage habe ich leider nicht.
Mir sind jedoch als erstes bei deiner Frage Camping-Gegenstände in den Sinn gekommen. Diese sind meistens leicht zu transportieren und schnell auf- bzw. abzubauen. Es gibt z.B. Campingliegen auf der ihr eure Tochter wickeln könntet, wenn nichts anderes in der Nähe ist. Als Sichtschutz könnte man z.B. eine Pop-Up Camping-Dusche nehmen. Da ist es dann nur wichtig auch darauf zu achten, dass ausreichend Platz im Innenraum für die Liege ist.
Bestimmt gibt es auch noch weitere Gegenstände die man hier kreativ einsetzten könnte :slight_smile:

Vielleicht hat noch jemand anderes in der Community weitere Vorschläge oder kennt sich hier aus :smiling_face:

Viele Grüße,

Joshua

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#3

Hallo Leonie,

zuerst herzlich willkommen im Forum. Irgendwie komme ich nicht ganz mit dem geschilderten Problem zurecht, bzw. finde es ein wenig seltsam, wie du das Problem beschreibst. Davon abgesehen, dass es eine Vorgabe gibt, in welchen Abständen Rastplätze zur Verfügung stehen müssen, ich hätte und würde mein Kind niemals auf einer Wiese auf einem Rastplatz in der Öffentlichkeit frisch machen. Rasthöfe halten generell Behindertentoiletten bereit und den Schlüssel dafür gibt es ohne große Probleme mit entsprechenden Ausweis schnell und unbürokratisch online zu bestellen.
Gerade wenn deine Tochter völlig normal entwickelt ist, wäre ein Windeln in der Öffentlichkeit ein absolutes no go. Was wäre denn, wenn ihr im Stau auf der Autobahn steht und sie müßte gewindelt werden? Wie geht ihr damit um? Es gibt sicher immer Situationen, wo ein sofortiges Windeln nicht durchgeführt werden kann.
Ich könnte dir nur aus eigener Erfahrung das Windeln auf der Rücksitzbank empfehlen. So handhabe ich es im Notfall. Ansonsten suchen wir immer und generell, eine Behindertentoilette auf.
Ansonsten hat Joshua ja auch schon vernünftige Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt. Wenn es Deiner Tochter nicht zuzumuten ist, mal ein paar Minuten durchzuhalten, was durchaus natürlich sein kann, solltet ihr vielleicht bei nötigen längeren Fahrten künftig über einen professionellen Fahrdienst nachdenken. Wobei ich denke, dass auch diese dann eine dafür geeignete Toilette ansteuern würden.
VG
Kirsten

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#4

Hallo Kirsten,

Wir haben natürlich auch den Euroschlüssel für Behindertentoiletten.
Wenn eine Behindertentoilette da ist, gehen wir auch dort hin.
In diesem Fall war es aber so, dass Stau auf der Autobahn war und der nächste Rastplatz 15 KM entfernt war.

Ich finde auch, dass es nicht toll ist, sie in der Öffentlichkeit Sauberzumachen, was ich auch eigentlich komplett vermeiden will.
Wenn sie Pippi gemacht hat, Lässt sie sich auf der Rückbank Wickeln.

Wenn sie aber Stuhlgang drin hat, verweigert sie das, weil dann stinkt ja danach das Auto.
Ich habe gesagt man kann ja ein Spree nehmen, dann riecht es gleich wieder besser, aber da kommt man bei ihr nicht durch.

Es war auch teils Lenas Entscheidung.
Wenn sie Eingekotet hat ist dass für sie so Unangenehm, dass sie nicht lange mit dem Windelnwechseln warten kann und will.
Außerdem wird ihr Po sehr schnell Wund.
Ich habe zur ihr gesagt dass es noch etwas dauern kann bis ein Rastplatz mit Behindertentoilette kommt.
Sie hat dann gesagt: „Nein, ich habe wieder Weichen Stuhlgang und die Windel ist Übervoll“.
Ich habe dann gesagt: „Ja, aber wenn wir hier auf einem normalen Parkplatz Rausfahren sind da ja auch andere Leute und wir müssten dich auf der Wiese Säubern“.
Sie hat gesagt: "Ist mir Total egal, durch meine Blindheit sehe ich die Leute sowiso nicht.
Ich habe dann gesagt: „Nein, lass es uns auf der Rückbank machen“.
Sie hat gesagt: "Auf keinen Fall, du weißt das ich das nicht will und dieses Thema hatten wir schon oftmals.

Ich habe sie einmal als sie Eingekotet hat auf der Rückbank gewickelt.
Dann hat sie gesagt ich mag im Auto nicht bei Stuhlgang gewickelt werden.
Seitdem machen wir das nicht mehr, weil sie das nicht will und bei diesem Thema auch nicht mit sich reden lässt.
Mich wundert halt, das es ihr lieber ist, wenn keine Behindertentoiletten vorhanden sind, das man sie dann auf einer Wiese bei Stuhlgang säubert.

Ist das Verhallten meiner Tochter normal?

LG
Leonie

#5

Du sitzt am Steuer und im Stau steht man und hat keinen Einfluss darauf. Auch wenn zufälligerweise für dich sichtbar, ein Parkplatz kommt, so doch nicht sichtbar für deine Tochter. Beim nächsten Mal einfach sagen, dass bald ein Rastplatz kommt. Da muss sie wie alle anderen Menschen dann durch. Das wäre normal. Alles andere grenzt an Schikane und du musst es nicht, du kannst es dir gefallen lassen und dementsprechend handeln.

Im übrigen wäre ein sofortiges Anhalten auf der Standspur ein Vergehen und hätte für dich ebenfalls folgen.

Manchmal muss man eben durch gewisse Situationen durch und ob behindert, oder nicht behindert, da sind wir alle gleich.

In diesem Sinne, sag deiner Tochter, die ja laut deinen Aussagen völlig normal geistig entwickelt ist, dass du entweder nur noch auf geeignete Toiletten mit ihr gehst, oder sie mit entsprechenden Konsequenzen rechnen muss. Jetzt ist sie 13, wie soll es mit 20 sein? Willst du eine erwachsene Frau in der Öffentlichkeit auf eine Wiese legen und Windeln? Dafür und um sie zu schützen, bist du da. Es ist deine Aufgabe, ihr Teilhabe zu ermöglichen. Trainiere es mit ihr und vor allem frage einfach mal beim Personal nach, ob sie mit ihrem Willen überhaupt noch mitgenommen werden kann, denn das Verhalten schließt sie ja aus vielen aus. An deiner Stelle würde ich mir entsprechende Hilfen suchen, zum Beispiel bei dem Pflegedienst, der die Pflegeeinsätze durchführt.

#6

Hallo Kirsten,

ich habe mit ihr jetzt vereinbart, dass sie das auch mal durchhalten muss, wenn man im Stau steht und keine Behindertentoilette da ist.

In der Öffentlichkeit und bei anderen Leuten benimmt sie sich normal. Nur mit uns Eltern versucht sie zu diskotieren, wenn ihr etwas nicht passt oder sie etwas nicht will.
Wir haben keinen Fahrdienst oder Pflegedienst.

Sie hat jetzt auch mal eingesehen, dass sie (auch wenn die Windel voll Stuhlgang ist) mal etwas warten muss, wenn nicht gleich eine Behindertentoilette vorhanden ist.
VG
Leonie