Autismus - Selbsterfahrung

Was macht intakt(.)Info zu den was es seit mehr als zwei Jahrzehnten in der virtuellen Welt darstellt?
Vielleicht teilweise unsere eigene Voraussetzung wie wir uns in der Gesellschaft bewegen, natürlich unsere sehr gute Vernetzung und irgendwie ganz wichtig, unsere Selbsterfahrung und/oder Begleitung.
Alles ergänzt durch Fachwissen.
Momentan bin ich mit meinem 13 jährigen Enkel unterwegs. Früh habe ich gespürt, dass er anders ist. Doch niemand wollte es anfangs so sehen, schon gar nicht seine eigenen Eltern. Eine Odysee begann und ist noch lange nicht zu Ende.
Ich komme gut mit meinem Enkel zurecht. Vielleicht auch, weil ich mich oft in ihm wieder finde und es mir hilft, an mir selbst zu arbeiten. Manchmal bricht es mir das Herz, wenn ich seine emotionalen, teilweise unkontrollierte Gefühle begleite und wünsche ihm dann nur, dass die Welt erkennt, wie wertvoll diese Autisten für die soziale Gesellschaft sind.
Mein Enkel diskutiert mit mir auf hohem Niveau und ein paar Minuten später, steht ein kleines Kind vor mir, das nur Schutz und Anerkennung sucht. Im nächsten Moment ist er ein Revolutionär und ich muss aufpassen, dass es keine Folgen für uns hat.
Wenn nachts dieser Ruf nach „Oma“ kommt und „ich hab Angst“, dann ist er wieder dieses kleine Kind. Tagsüber, wenn er gut drauf ist, die Medikamente drinne sind, dann berichtet er mir von seinem Besuch des Gymnasiums und dass er studieren und reich werden will. Seine Ziele sind sehr klar. Sein Weg dorthin wird schwer werden. Unsere Gesellschaft war auf gutem Weg inklusive zu werden. Ich hoffe nun und bange, dass all die angekündigten Kürzungen nicht zu extreme Folgen für Menschen wie z.B. meinen Enkel mit sich ziehen. Es sind Perlen, teilweise hochintelligent wie mein Enkelkind, welches mich mit seinem jetzt schon Wissen, immer wieder ins Erstaunen bringt.
Am wichtigsten sind aber die Gefühle für mich und wie man damit umgeht. Zu viel fühlen, ist nicht einfach. Anders sein und fühlen, schwer.

Vielleicht schreibe ich hier auf intakt(.)Info weiter an der Geschichte. Zumindest hoffe ich, dass ich noch lange meinem Enkel zur Seite stehen kann. Dass ich es so gut kann, liegt vielleicht auch in der Erfahrung, die ich mit meinem Sohn, seinem Onkel, in über 34 Jahren gesammelt habe. Da schließt sich der Kreis und wir sind wieder bei intakt.Info und wie wertvoll unser Team gemeinsam unterwegs ist. Fachlichkeit, Selbstbetroffenheit und Erfahrung im Umgang mit Behinderungsbildern, Behörden und Ämtern, Ärzten und so vielem mehr.

Ich wünsche euch allen eine gute Zeit. Wer noch Ferien hat, eine gute Erholung. Wir lesen uns auf intakt.Info

Liebe Grüße
Kirsten vom Team intakt

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