Fachkräftemangel und weitere Auswirkungen

Der Fachkräftemangel wirkt sich in der Behindertenhilfe ganz deutlich im Bereich Wohnen aus. Gravierend, denn man kann diese Einrichtungen, die Heimat und ein Zuhause gleichwohl sind, nicht einfach schließen wie z.B. eine Bäckerei. Doch nicht nur die Wohnheime der Behindertenhilfe stehen vor einem riesen Problem, sondern auch Einrichtungen wie z.B. Kitas. Das Personal ist am Limit, denn der Personalmangel, die Krankenstände und auch die finanzielle Not ist kaum noch zu kompensieren. Letztendlich gerät der pädagogische Auftrag in Schieflage, die Einrichtungen werden zum Aufbewahrungsort! ?
Was sind die Folgen? Vollzeitkräfte bitten um Reduzierung ihrer Arbeitszeiten und Leitungsaufgaben werden abgelehnt. Dabei sind gerade diese Führungssituationen so wichtig. Sie halten ein Team zusammen. Ein Fisch fängt am Kopf zu riechen an. Wie viele faule Fische hängen denn nun schon über der Behindertenhilfe? Sind alle Einrichtungen überhaupt noch zu retten?
Die permanente Deckelung all die Jahre, unterfinanzierte Träger, steigende Energiekosten, gestiegene Gehälter, die Auswirkungen der Corona Krise, machen den Trägern zusätzlich Probleme. Nein das Problem selbst ist und war die Corona Krise nicht. Sie hat es nur knallhart zum Ausdruck gemacht und gezeigt, dass sehr wohl Geld fließen kann.
Hoffen wir, dass Kita Träger künftig so unterstützt werden, dass wieder ein normaler Kita-Alltag möglich wird und die kommende Generation auch wieder gestärkt wird.
Hoffen wir, dass in den Wohnheimen der Behindertenhilfe, alle Bewohner nicht nur ihre Heimat behalten können, sondern auch wieder adäquat betreut werden können. Von Teilhabe (:-)) zu reden, wäre hier schon fast absurd. Die momentane Situation jedenfalls, kann man nicht als einen so wirklich tragbaren Zustand für alle Menschen mit Hilfebedarf bezeichnen.
Es geht auch hier teilweise um Menschenleben. Menschen, die leider wieder aufgrund der politischen Aktualität, zunehmend ausgegrenzt werden und schlussendlich irgendwie gerade noch versorgt werden.
Mit einem Zitat welches mein Handeln immer wieder prägt, möchte ich diesen Beitrag schließen:

Im Vorübergehen fragt mein Nachbar, wie es gehe.
Er fragt nicht, weil er mitgehen will.
Er fragt, weil er weitergehen will.
Ich antworte, es geht.
Aber es geht nicht. So nicht!
Rudolf Bohrens

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