Geschlossene Wohneinrichtungen - der Lockdown jährt sich bald

Menschen mit einer Behinderung im stationärem Wohnen befinden sich teilweise seit dem März 202o im Lockdown. Wohl können sie das Wohnheim für Besuche außerhalb verlassen, aber bei ihrer Rückkehr müssen sie einen negativen Test auf Corona vorweisen. Das ist natürlich zum Schutz der anderen Bewohner sehr sinnvoll. Die Mitarbeiter werden in der Woche ebenfalls 2 mal auf Corona getestet und so bietet sich auch von dieser Seite ein gewisser Schutz. Leider dürfen Eltern auch mit einem negativen Test nicht unbedingt in die Einrichtungen hinein und es gibt Wohnheimbewohner, die seit März 2021 keinen Besuch mehr im Wohnheim hatten. Eltern und auch zu Betreuende leiden zunehmend darunter, aber es scheint noch lange kein Ende dieser schützenden Maßnahmen in Sicht. In einigen Teilen Bayerns ist man mit der Erstimpfung gut vorangekommen und teilweise sind die Wohnheime auch schon durchgeimpft. In Aschaffenburg / Unterfranken kann man heute der Tageszeitung entnehmen, dass generell angesetzte Impftermine teilweise wieder abgesagt wurden und eine Impfung ist noch nicht in Sicht. Viele Eltern haben ihre Kinder seit der Weihnachtszeit noch zuhause. Sie haben Angst. Auch Angst davor, sollte eine Infektion im Wohnheim auftreten wenn das Kind im Wohnheim ist, wie wird es dann mit der Versorgung und Betreuung aussehen? Man wird sein Kind nicht sehen, oder begleiten können. Es tun sich gerade viele Fragen auf und mit einer Antwort, oder auch Entscheidung tun sich Eltern schwer. Eigentlich können sie sich selbst nur noch unter größten Schwierigkeiten und Anstrengungen um das überwiegend erwachsene Kind kümmern. Aber Mut und Verzweiflung machen bekanntlich stark. Nur für wie lange, diese Frage steht im Raum. Und hier geht es nicht um die Frage nach der nächsten Skipiste, oder frische Luft beim Waldspaziergang und wo kann man hinfliegen. Hier geht es um ein Überleben in einem Bereich, der noch nie so von großem Interesse der breiten Bevölkerung war. Die Menschen mit ihren Eltern und Angehörigen verschwinden gerade wieder. Leise, unauffällig und wie es scheint, ohne viel Gegenwehr. Die Bewohner von Wohngemeinschaften mit hohem Hilfebedarf sitzen jeden Tag auf ihrem gleichen Platz und hoffen, dass der Platz neben ihnen nicht eines morgens leer bleibt.