Haustiere - nicht in jedem Wohnheim erlaubt

Für viele Menschen dient ein Haustier nicht nur zur Unterhaltung, sondern teilweise sogar zur Sicherung der Lebensqualität in den eigenen vier Wänden. Müssen ältere Menschen, wenn sie sich nicht mehr alleine zuhause versorgen können, oftmals beim Einzug in eine Alteneinrichtung auf ihr innigst geliebtes Haustier verzichten, scheint sich dieses auch bei jungen Menschen mit dem Einzug in eine Wohnform nicht anders zu verhalten. Das ist sehr schade. Die Haustiere sind überwiegend sehr gepflegt, geimpft und werden regelmäßig einem Tierarzt vorgestellt. sie sind Bruder, Schwester, ein Familienmitglied und werden innigst geliebt, ersetzen dabei auch oft die fehlende Ansprache von außen. Gerade mit Blick auf die momentane Pandemie Zeit mit ihren Auswirkungen, darf man den Wert eines Haustieres nicht unterschätzen. Wie immer ziehen aber Bewohner von Wohnformen da den Kürzeren und es wird gar nicht erst darüber nachgedacht, was es für den einzelnen Bewohner bedeutet. Natürlich muss ein Haustier im Sinne aller sein. Therapeutische Angebote mit Tieren haben bereits auch auf positive Erfolge verwiesen. Warum also tut man sich eigentlich so schwer?
In Landsberg lebt zum Beispiel Simone Reichart mit ihrer Katze Lady in einer Wohngemeinschaft. Liebevoll wurde alles gemeinsam mit Lebenshilfe Mitarbeiter für den Einzug der Katze vorbereitet. KAtze Lady hilft Simone im Alltag, wenn z.B. ein epileptischer Anfall auftritt. Sie vermittelt ihrer Halterin einfach das Gefühl, nicht alleine zu sein. Eine Katze kann somit ein „Lebenshelfer“ werden.

Quellenangabe und ausführliche Information: Landsberger Tagesblatt

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Viele Jahre durften auch Hunde mit in die Wohngemeinschaft meines Kindes mit auf Besuch. Für die anderen Bewohner war es auch teilweise ein highlight und ergab viel Gesprächsstoff. Still und leise saßen unsere Hunde vor der Terrassentüre oder auch angebunden im Flur des Wohnheimes.
Zunehmend brachten auch Mitarbeiter ihre Hunde mit in die Einrichtung, was auch toleriert wurde. Für mich zeichnete sich die Einrichtung mit diesem Verhalten als richtig menschlisch und normal aus. Eines Tages hielten wir einen
Brief in den Händen in dem zu lesen war, dass fortan ein generelles Hundeverbot in allen Einrichtungen bestehen würde. Punkt, Fertig! Und das seltsamerweise in der Pandemiezeit, wo noch nicht mal wir Eltern die Einrichtung wieder richtig betreten durften. Ohne Erklärung etc. Auf Nachfrage erfuhr ich aber, dass wohl der Hund eines neuen Mitarbeiters in einer anderen Einrichtung der Anlass für diese Entscheidung war. Unmenschlich und nicht nachvollziehbar, warum dann teilweise blinde, überwiegend nicht sprechende Menschen mit hohem Hilfebedarf wegen einem Vorfall so mitbestraft werden. Gruppenzwang? Und das im Namen der Kirche.

Als Mensch muss man nicht alles verstehen. Als Pädagoge handelt man wohl nur um abgesichert zu sein. Also das eigene Schäfchen in Sicherheit und was andere Menschen, oder die zu Betreuenden fühlen, interessiert einen nicht.

Traurig und unverständlich