Never ending story und das Gesicht der Menschen

Befinden wir uns in einer nicht mehr enden wollenden Fortsetzungsstory? Fast könnte man es doch meinen. Kaum haben wir uns an die spärlichen Impftermine gewöhnt, warten darauf, dass wir dran sind, wird alles schon wieder geändert. Herzlichen Dank an die Szene!
Zuerst waren wir Eltern von Kindern mit Hilfebedarf fürs Impfen vorgesehen, schon sind wir, ohne wenn und aber, still und leise! aus der Priorisierung rausgefallen. Rausgefallen, weil unsere erwachsenen Kinder in einer stationären Einrichtung leben. Lapidare Erklärung aus dem Gesundheitsministerium: unsere Kinder sind ja bereits geimpft und geschützt. Herzlichen Dank, könnte man fast sagen…nur: Entschuldigung, auch wir betreuen unsere Kinder weiterhin und das auch zuhause. Warum? Weil sie absolut nicht mehr teilhaben können. Weil sie isoliert leben und dass nicht nur mal so. Nein! Teilweise seit über 365 Tagen, wie in einer geschlossenen Einrichtung. Nicht weil sie hinter Schloss und Riegel gehören, nein! Weil sie einen hohen Betreuungsbedarf haben. Und genau diese Menschen haben keine Lobby hinter sich, denn die Menschen mit Hilfebedarf, die draußen leben können, haben scheinbar mehr Solidarität untereinander, als auch für diese „Menschen“, die das aller letzte Klientel der Gesellschaft sind. Oder für die wir ja auch noch was finden… Die Menschen mit hohem Hilfebedarf im stationären Wohnen, gehören in eine Schublade. Hineingesteckt von Gleichbetroffenen, von der Behindertenhilfe scheinbar selbst, obwohl es denen am Ende nur scheinbar besser geht. Besser geht, weil sie sich selbst dazu erheben. Das System fängt an zu brennen und das Material liefern wir selbst. Ich fange an zu zweifeln.

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