Start fürs „große Selektieren“ ? (Bluttest)

Die utopische Ideologie des idealen Menschen fände weitere Anhänger.
Dennis Riehle, Sozialarbeiter

Meine Gedanken zum Thema

Nicht selten stellen sich Eltern bereits vor der Geburtenplanung die Frage, wird es ein gesundes Kind? Legitim und natürlich hofft man es für ein Kind generell, dass es gesund und munter zur Welt kommt und ein erfülltes Leben leben wird.

Plant aber die Gesellschaft heute nicht generell in einem Perfektionismus, dem wirklich auch nichts entgegengestellt werden darf, weil sonst die Welt aus den Fugen gerät? Wenn aber alles planbar wird und alles bis ins kleinste Detail perfekt, hat es dann noch etwas mit „Mensch“ und „Natur“ zu tun?

Wenn die Krankenversicherung künftig in bestimmten Fällen den Bluttest auf Trisomie 21 finanzieren soll, wäre es nicht sogar der Beginn einer standardmäßigen Gendiagnostik bei jeder Frau, die ein Kind erwartet? Auch unabhängig davon, ob sie es überhaupt möchte, oder auch nicht? Und dann bleibt da auch immer die Frage nach dem Weg, der sich nach der Bekanntgabe des Befundes auftut! Es entscheidet die Schwangere über das Lebensrecht ihres Kindes. Der Bluttest birgt im Gegensatz zu anderen bereits möglichen Untersuchungen, keine Gefahr für die Mutter. Für das Kind hingegen kann er tödlich enden, sollte es im Nachgang zu einem Abbruch kommen.

Man kann nicht alles in und an einem Leben beeinflussen. Man kann 8 Monate und alle Tests mit Bravour gemeistert haben und dann ist auf einmal doch noch alles anders. Eine Infektion, ein Unfall, ein unglücklicher Geburtsschaden. Selbst die vielen momentan geschlossenen Entbindungsstationen wegen Fachkräftemangel sind eine Gefahr, die wir nicht im Griff haben.

Vielleicht müssen sich werdende Mütter irgendwann generell gegen das Austragen eines Kindes mit möglicher, oder eben Behinderung entscheiden, um einen finanziellen Schaden - auch im Sinne der Gesellschaft- abzuwenden. Leid verursacht es im gewissen Sinn so oder so. Denn vergessen, werden es die wenigsten Frauen am Ende können.

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