Wir Eltern und Angehörige sowie Selbstbetroffene, die sich selbst vertreten können, brauchen jetzt soviel Unterstützung wie es geht. Scheint ein ganzes System, welches über Jahre aufgebaut wurde, auf der Kippe zu stehen? Brechen Leistungen weg, werden sie radikal gekürzt? Was wird am Ende noch finanziert werden und was nicht? Wo können wir es anderen überlassen und wo sind wir selbst gefragt? Es geht jetzt um sehr viel. Während große Tanker (Träger der Einrichtungen innerhalb der Behindertenhilfe) sich noch gut nach außen zu verkaufen suchen, bricht spürbar, glaubt man den Erfahrungsberichten von Eltern, die Sicherheit der Versorgung weg.
Man denkt seitens der Politik öffentlich über eine Überarbeitung und Anpassung der Eingliederungshilfe nach. In einem heute veröffentlichten Zeitungsartikel in Bayern wird eine Zahl von 60% statt 100% genannt, damit es noch für alle reicht.
Glaubt man Erfahrungsberichten von Eltern, dann sind wir in Wohneinrichtungen der Behindertenhilfe teilweise bereits zwischen 0-50 % angekommen. Einrichtungen müssen schließen, weil nichts mehr zu stemmen geht.
Momentan betrifft es die Schwächsten mit Wucht.
Das sind die Menschen mit Autismus und schweren Verhaltensauffäliigkeiten, psychisch Kranke und Menschen mit komplexen Behinderungsbild. Ja, sie sind teuer in der „Haltung“, oder besser eine adäquate und angemessene Versorgung kostet eben. Jeder Wirtschaftsbetrieb trennt sich von dem, was den Untergang bedeuten könnte. Aber ein Staat, der sich als sozial bezeichnet, eine Vergangenheit mit sich trägt in der Menschen mit Behinderung im Auftrag des Staates ermordet wurden, wie erklärt er im Jahr 2025 eine künftige weiterführende Einsparungspolitik, die Menschen nicht nur aus dem System kickt, sondern auch gefährlich nahe an Verzweiflung und auch teilweise bereits nur noch und wenn überhaupt Verwahrung bringt? Wenn z.B. im psychischen Bereich die Hilfen drastisch reduziert und eingestellt werden, was passiert mit den Menschen? Was passiert gerade in unserer Gesellschaft?
Fragen über Fragen. Wir Eltern und Angehörige müssen engagiert unterstützen und Aufmerksamkeit erreichen. Der Zug ist losgefahren und wenn wir ihn nicht stoppen, wo könnte die Fahrt enden? Am Ende da, wo keiner wieder hin wollte?
Es läuft gerade die Petition „Teilhabe ist kein Luxus“ dahinter stecken engagierte Mütter, Väter und Betroffene, sowie Interessierte. Über 70.000 Zeichnungen sind bereits durchgeführt. Bitte zeichnet, wer noch nicht getan und teilt in Gruppen, unter Angehörigen usw.
Es geht nicht um die bereits seit Jahren Unterfinanzierung und es geht nicht um noch mehr, wie es gerne hingestellt wird. Es ist kein Luxus, es ist ein Recht. Dieses wird gerade politisch infrage gestellt! Hier geht’s nochmal zur Petition:
Herzlichen Dank
Kirsten