Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) führte das Institut für empirische Soziologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg (IfeS) eine quantitative und qualitative
Befragung zu sexueller Belästigung und Gewalt in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM)
durch. Repräsentativ befragt wurden 400 Beschäftigte mit Behinderungen in WfbM. Zudem wurden Gruppendiskussionen mit Beschäftigten, Betreuungs- und Leitungspersonen durchgeführt. Die Studie verweist auf ein hohes Ausmaß an sexueller Belästigung gegenüber WfbM-Beschäftigten mit Behinderungen: mehr als jede/r vierte Beschäftigte war davon in den letzten drei Jahren betroffen - Frauen mehr als doppelt so häufig wie Männer. Die sexuellen Belästigungen gingen weit überwiegend von (zumeist männlichen) WfbM-Beschäftigten aus. Auch andere Formen von Gewalt wurden in den WfbM häufig erlebt: jede/r dritte WfbM-Beschäftigte berichtet psychische Gewalt und jeder Siebte körperliche Gewalt. Die Studie verweist auf einen hohen Handlungsbedarf, Maßnahmen zum Abbau von sexueller Belästigung und Gewalt in WfbM zu ergreifen. Hierfür wurden Empfehlungen an verschiedene Akteure formuliert und weiterführende Beispiele guter Praxis dokumentiert.
Sowohl die Kurz- als auch die Langfassung findest Du als PDF zum Download auf der Seite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend