Teilnehmer*innen gesucht für Innovationsfondsprojekt!

Medikamentenmanagement und Gesundheitsvorsorge bei Menschen mit geistiger Behinderung (MGMB)

Hintergrund
Im Vergleich zu anderen Bevölkerungsgruppen entwickeln Menschen mit geistiger Behinderung zahlreiche Beeinträchtigungen und Erkrankungen früher. Sie haben oftmals Schwierigkeiten, Medikamente ohne Hilfe einzunehmen und verfügen über zu wenig Wissen bezüglich der Dosierung, der Wirkungsweisen, sowie möglicher Neben- und Wechselwirkungen. Sie nehmen außerdem weniger Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch.

Was ist das Ziel?
Ziel des Projektes ist es, eine Optimierung des komplexen Medikamentenmanagements zu erreichen, um den besonderen Anforderungen von Menschen mit geistiger Behinderung zu begegnen. Besondere Gesundheitsprobleme, Erkrankungsrisiken und komplexe Therapieanforderungen, aber auch das Verstehen und die Einhaltung einer Medikation, sowie die Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen stehen im Zentrum des Interesses.

Erprobung einer neuen Versorgungsform
In diesem Projekt wird eine neue Versorgungsform erprobt und wissenschaftlich erforscht/evaluiert, mit Hilfe derer eine Verbesserung des Medikamentenmanagements und der Gesundheitsvorsorge bei Menschen mit geistiger Behinderung erlangt werden soll. Die teilnehmenden Klientinnen erhalten in einem Zeitraum von 3 Monaten zwei Hausbesuche durch sogenannte Pflegeexpertinnen (akademisch ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger_innen). Bei den Besuchen wird gemeinsam mit dem Klienten und seinem Bezugssystem (Eltern, Bezugsmitarbeiter, Gesetzliche Betreuung, Therapeuten etc.) die aktuelle gesundheitliche Versorgungssituation erfasst. Die Pflegeexpertinnen werden beratend tätig, wenn es Schwierigkeiten oder Veränderungswünsche gibt. Es geht darum, die Menschen in Ihrem Wissen über die eigene Medikation und Vorsorgeuntersuchungen zu stärken. Hinzu kommen zwei weitere Besuche durch Mitarbeiterinnen der Fachhochschule zur wissenschaftlichen Begleitung des Projektes in Form von fragebogengestützten Interviews. Vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Virus-Situation in Deutschland werden auch Videoberatungen angeboten.

Wer darf teilnehmen?
Menschen mit einer diagnostizierten Intelligenzminderung (nach ICD-10 Diagnosen von F70-79), die mindestens 18 Jahre alt sind, dürfen an dem Projekt teilnehmen. Die Klient*innen müssen mindestens 5 oder mehr Medikamente nehmen. Dazu zählen neben der täglichen Medikation (Tabletten, Tropfen, Injektionen etc.) auch Bedarfsmedikamente (bspw. Schmerzmittel) und nicht verschriebene Medikamente, die aber apothekenpflichtig sind (bspw. bestimmte Salben, Nahrungsergänzungsmittel).

Bei Interesse melden Sie sich bei Frau Clarissa Kärner per Mail: clarissa.kaerner@eka.alsterdorf.de oder per Telefon: 040 50 77 58 88.
190529_MGMB_BRO_A5_WEB.pdf (645,1 KB)