Wo bleibt eigentlich unsere Seele in Zeiten wo Corona das Sagen hat?

Corona Corona und nochmal Corona. Überall beherrscht dieses Thema die Massen und überall gibt es vielfältige Meinungen dazu zu lesen. Die einen reden von der Verschwörungstheorie, die anderen sind überzeugt, dass es bald wieder zu einem Anstieg der Fallzahlen kommen wird. Viele Bundesbürger fahren wieder gelassen in die Ferien, Deutschland ist sogar mal das Ziel vieler Touristen. Das eigene Land erobern? Massenhysterie auf freie Plätze? Oder doch lieber Holland, auch wenn man dazu abrät? Jeder sucht sich seine Nischen und findet sie.
Wo aber bleiben wir, oder unsere Angehörigen mit einer Behinderung? Wie haben wir bis jetzt die teilweise völlige Isolation eigentlich überstanden? Notbetreuung, Ausbau der Notbetreuung, Einstellung von Diensten und Angeboten, Absage von Buchungszeiten auf Entlastung, kein Horizont mehr in Sicht? Maskentragen für Menschen mit hohem Hilfebedarf - teilweise undenkbar! Nähern nur noch auf 1 1/2 Meter erlaubt. Kein Anfassen, kein streicheln, keine Nähe möglich. Besuchszeiten nur nach Absprache und Anmeldung. Zeitlich begrenzt und wie lange noch, sollen diese Maßnahmen gelten? Massenhysterie in Werkstätten, wenn alle auf einmal die Masken runterreißen, aufbegehren, ihren Unmut über Unverständliches äußern? Wo sind die Eltern, die die Isolation nicht geschafft haben? Nur die Lauten haben noch die Kraft aufzubegehren. Wo sind die stillen, die leisen, die alles versucht haben?
Einfach mal an mich denken? Reha, Rente…aussichtslos. Körper kaputt? Es fehlen die Jahre für die Anwartschaft? Pech gehabt. Aber die Rentenkasse freut es - es braucht diese gewisse Solidarität, damit es für alle langt. Haben wir die Verlierer im Blick?
Wir werden aufgefordert, Pflegepersonal zu Wertschätzen. Tun wir Betroffenen das nicht jeden Tag aufs neue? Wer weiß diese Arbeit mehr denn je zu schätzen als wir Eltern, Angehörige, die wochenlang und 24 Stunden am Tag gerade mitten drin stecken? Ohne Pause, Ohne Feierabend, oder zeitgleiche Altersvorsorge von der man leben könnte?
Corona ist nicht nur ein Virus - Corona birgt viel mehr Gefahren, als nur eine unmittelbare Infektion.