Anfragen des BR beim bayerischen Sozialministerium, bei Bezirken und bei Trägern von Behindertenwohnheimen zeigen: Keiner der Verantwortlichen will für die akute Mangelsituation Verantwortung übernehmen. Nicht einmal Zahlen kann man nennen, wie viele Wohnplätze in Bayern derzeit fehlen. Mehrere bayerische Bezirke räumen lediglich ein, die Situation habe sich sehr verschärft.
Und es ist auch ein politisches Problem. Leider wurde einfach nicht auf die Behindertenhilfe gehört, bzw. Hat man sich wohl zu sehr darauf verlassen, dass die Medizin sich soweit fort entwickelt, dass das Thema Behinderung sich eben von selbst mal reguliert. Aber das Gegenteil ist, wie immer, unverhofft und unverhältnismäßig eingetreten. Menschen mit Behinderung können Dank Forschung und Entwicklung auch alt werden und vor allem haben die meisten Neugeborenen mit Auffälligkeiten eine reelle Chance zu überleben und auch aufzuwachsen. Hier in Sachsen Anhalt sieht man Menschen mit Behinderung auf der Straße und die LH Busse transportieren sie hin und her, weil sie Urlaub machen. In Bayern? Es gibt sogar freie Plätze in den Wohnheimen und man wird am CP gefragt, ob man Unterstützung von einem Pflegedienst benötigt.
Vielleicht sollte sich unser Bayern neben Wirtschaft und Flüchtlingspolitik, intensiver noch dem sozialpolitischen Bereich widmen. Pflege ist eigentlich gut mit Minister Holetschek besetzt, Ministerin Scharf bräuchte mehr Freiraum und Geld und vor allem eine gute Zusammenarbeit von beiden Ministerien.