Patricks Arbeitsleben

Patricks Werkstattvertrag wird nun doch zum Ende März gekündigt, das will eigentlich niemand, ABER lt. der Dame vom Landkreis gibt es keine Möglichkeit eine Einzelfallhilfe zu bewilligen, auch zeitweise nicht. Ist in der Kostenerstattung nicht mehr vorgesehen.

So in der Rückschau der Ereignisse vermutet die Sozialarbeiterin, das die Verschlechterung des Verhaltend/ die gewalttätigen Vorfälle, erst seit Änderung der Medikation aufgetreten sind.
Das werden wir auch mit den Fachärzten klären.
Im vergangenem Frühjahr/Sommer haten wir das Risperidon ja um die Hälfte reduziert und wollten es nun ganz ausschleichen.
Die Reduktion waren wir ja angegangen, weil die damalige Dosis (1mg) unterhalb eines Wirkspiegels lag. Und die Psychiaterin der Meinung war, das Patrick langfristig gesehen vom Antidepressivum mehr profitieren würde.

Zum Glück schießt sich die Tür zur Werkstatt aber nicht komplett, da die Leitung ja schon gerne möchte das Patrick wieder kommt (hätte bleiben können, wenn es die Möglichkeit gegeben hätte). Theoretisch könnte man es auch eine Freistellung auf Zeit nennen, da wir auch hoffen, dass Patrick wieder arbeiten kann wenn die Medikation stimmt, wovon ich jetzt mal ausgehe. Das gilt es nun rauszufinden.

Komischerweise würde der Landkreis nun aber die autismusspezifische Hilfe bewilligen, das hatte sie ja vergangenes Jahr beim Teilhabeplan Gespräch abgelehnt weil ihrer Meinung nach kein Bedarf bestand…aber es heute bei dem Gespräch so tun als wäre das letztes Jahr gar nicht besprochen worden!!! Das wäre ihrerseits auch so gewesen, wenn ich nicht nachgefragt hätte, dabei hatte die Sachbearbeiterin mir im Vorfeld noch gesagt, das könne man problemlos in den Teilhabeplan aufnehmen. Mit den Ämtern ist es kompliziert…

Jedenfalls sind wir (Sozialarbeiterin, Werkstattleiterin u. ich) das es vielleicht (genau kann man es nicht wissen) gar nicht so weit gekommen wäre, wenn es eine Hilfmöglichkeit gegeben hätte.
Personell kann die Werkstatt dies nicht stemmen mit dem aktuellem Betreuungsschlüssel (12:1). Den so ohne weiteres ändern geht ja auch nicht…weil das auch nicht die Werkstatt bestimmt.

Alles frustrierend gerade !!!

Ich bin ja mit der Werkstatt weiter in Kontakt, man will sich dort auch weiter bemühen Patrick seinen Arbeitsalltag gut zu gestalten.
Da man auch gerne Hilfe von „Außen“ annehmen möchte, hat der Psychologe auch angeboten einige Tipps zu geben. Das habe ich auch so weitergeleitet, ich hoffe es wird auch angenommen.

Für die autismusspeziefische Hilfe gibt es momentan leider keine freien Kapazitäten, ich kann aber im Sommer noch mal fragen. Ich hoffe dies wird etwas bis Patrick wieder arbeiten kann, wäre ja eine weiterer Hilfskontakt für die Werkstatt. Da ja auch Beratung der Gruppenleiter ,in dem Fall, Bestandteil der Hilfe ist.

Patricks alte Gruppenleiterin hatte ja eine Weiterbildung zum Thema Umgang mit Autismus gemacht, nur musst die aus gesundheitlichen Gründen aufhören…allgemein wäre das für einige Mittarbeiter der WfbM nicht verkehrt, dann ist man da auch sensibler, wenn man es mit Autisten zu tun hat.

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Patricks Medikation wurde ab heute geändert, allerdings kann es mit einer Besserung bis zu 4 Wochen dauern, eine spürbare Wirkung erzielt man nach 2 Wochen. Wie und ob sich der überhanglose Wechsel auswirkt, wird sich zeigen.
Er nimmt nun vom Risperidon 1,5 mg abends, 0,5 mg mehr als bisher
vom Mirtazapin 15 mg. (Änderung der Dosis nicht ausgeschlossen wenn nötig)
Die Ärztin hält eine Kombi erstmal für das Beste, ob sich das ändert wird sich zeigen. Ich denke allerdings auch, das sie weis was tut, einen kompetenten Eindruck macht sie auf jeden Fall.
Aber wahrscheinlich ist es wie so oft: Frage 10 Ärzte und du hast 20 Meinungen :laughing:
Ich wollte ja immer eher vom Risperidon weg, vielleicht war das ja doch nicht die richtige Vorgehensweise.
Den nächsten Termin hat Patrick Ende August, so das eine mögliche neue Arbeitsaufnahme ggf. im September angegangen werden kann (muss ja alles wieder beantragt werden beim Landkreis). Patrick würde auch gleich wieder in seine alte gruppe kommen. Wie sich dann eine erstmal gute Dosierung im Arbeitsalltag bewährt, werden wir sehen. Das kann man ja mit zu Hause nicht vergleichen.

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Letztens habe ich etwas über „overload“ gelesen, dies bezeichnet eine Reizüberflutung und/oder eine Überforderung in bestimmten Situationen.
Das könnte durchaus ja auch eine Erklärung für Patricks verhalten in der WfbM sein, hervorgerufen durch die ständigen Hänseleien (Ermahnungen seiner Kollegen irgendetwas nicht zu tun). Das passt auch dazu, das die gewalttätigen Vorfälle ja eher vereinzelt auftraten. Das werde ich seiner Gruppenleiterin mal auch nochmal fragen.
In diese Richtung äußerte sich der Psychologe beim letzten Termin im SEZ auch. Er hat aber auch aus meinen Schilderungen, die Erwartungshaltung (der WfbM) raus gehört, das eher Patrick sich der Groppe anpassen soll, aber sich niemand ihm anpasst. Das ist ja auch wieder eine Frage der gegenseitigen Rücksichtnahme, bei 15 Mitarbeitern, kann man es aber auch nicht allen recht machen. Mir scheint es aber auch, das einfach niemand Lösungen sucht mit denen alle zufrieden sind.

Da muss wahrscheinlich auch einiges in Gruppe noch gearbeitet werden. Konflikte werden sich nie ganz vermeiden lassen. Es bringt ja nichts, wenn Patrick nun zwar eine neue Medikation hat, aber sich an der Grundsituation nichts ändert. Dann wird es mit Sicherheit nicht lange dauern, bis wir das selbe Problem wieder haben.
2 Dinge muss Patrick lernen:
1. sich mit seinen Selbstgesprächen zurückhalten
2. nicht zu viel und zu laut reden, wenn er etwas erzählt
Da versteht er z. Bsp. nicht, das dies für seine Kollegen störend ist.

Und was sich noch als Störfaktor erwiesen hat, war tatsächlich auch sein Mp3 Player, das hatte ich ja schon vermutet, wegen der großen Ablenkung.

Auch mit den Beleidigungen, die Patrick wohl öfter gegenüber seinen Kollegen geäußert hat, bin ich mir nicht so sicher, ob Patrick nun direkt einen Kollegen angesprochen hat, ober er in seinen Selbstgesprächen vor sich hin geschimpft hat. Auch hier könnte es mal Missverständnisse gegeben haben.

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Ich beobachte ja zunehmend eine Stabilisierung u. leichte Besserung bei Patrick. Er selbst sagt das auch so, es gehe ihm besser u. er fühlt sich wohler.
In den letzten Tagen haben wir uns auch Gedanken gemacht wann Patrick wieder arbeiten gehen könnte, dazu meint Patrick, er braucht noch etwas Zeit könne sich aber vorstellen ab September wieder zu arbeiten, dann hat er auch die nächsten Arzt Termine hinter sich. Sofern die Psychiaterin nicht doch noch eine Therapie in der Tagesklinik vorschlägt, kann es dann wieder losgehen. Die autismusspezifische Hilfe ist dann vielleicht auch schon angelaufen vielleicht bekommen wir das auch so geplant das die Hilfe mit Patricks Wiedereinstieg in die WfbM starten kann. Diese könnte ja in den Eingliederungsplan eingebaut werden.
Auch wenn es Patrick schwer fällt zu seinem Befinden zu äußern, möchte ich ihn natürlich bei der Entscheidung mit einbeziehen, und ihn nicht einfach nur überfahren.

Ich habe ja Kontakt gehalten, und dies Patricks Gruppenleiterin bzw. der Sozialarbeiterin mitgeteilt, und darum gebeten dies auch der Reha Beraterin mitzuteilen, das die nötigen Ämterwege im Vorfeld erledigt werden können.

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Gestern war der Termin mit dem CJD.
Wir haben sehr ausführlich über die Situation gesprochen, auch das in Patricks Gruppe (das Miteinander, Hänseleien, Stänkereien) nicht immer alles optimal lief. Auch die Beraterin geht davon aus, das die Ursache (neben dem Paroxetin) für Patricks Gewalttätigkeiten auch eine Reizüberflutung u. Überforderung (Overload) gewesen sein kann. Die Sozialarbeiterin hatte mir ja erzählt, das Patrick nach den Vorfällen auch immer irgendwie abwesend wirkte, als wisse er selbst nicht was gerade passiert sei. Das passt ins Bild.
Ab September od. Oktober könnte die autismusspeziefische Hilfe für Patrick beginnen.

Die Räder sind in Bewegung gesetzt, die WfbM weis wegen der Anmeldung bescheid, die Sachbearbeiterin vom Landkreis auch. Die hat sich heute Morgen auch gleich zurück gemeldet, mit der Info das es mit dem Wiedereinstieg, nach den Arztterminen, erst im Oktober klappen wird, das habe ich nun auch so dem CJD weitergegeben. Sie würde dies nun auch mit der Reha Beraterin u. der Sozialarbeiterin in der WfbM so besprechen, dass dann Mitte September das Hilfeplangespräch mit allen Beteiligten stattfinden kann.

Mit Patricks zweiter Gruppenbetreuerin habe ich kurz gesprochen heute, und die Infos weitergegeben für seine Gruppenleiterin, so das sie auch weis was sich tut.
Mit der Sozialarbeiterin habe ich auch nur kurz gesprochen, einen Termin in der nächsten Woche haben wir vereinbart, heute haben wir überlegt ob die Idee mit der Teilzeit noch mal aufgegriffen wird, dazu werde ich auch die Ärzte noch befragen, gerade weil Patrick ja auch immer noch so viel schläft. Vielleicht können wir die Medikation ja noch etwas ändern, ggf. ist ja vom Risperidon ja doch eine Tablette ausreichend. Oder er muss doch beide Medikamente zusammen eine halbe Std. vorm Schlafengehen (od. noch eher) nehmen, weil dann so die Wirkung schneller u. effektiver einsetzt und er auch schneller einschläft. Vielleicht ist die Zeitspanne zwischen den Einnahmen nicht so gut und verzögert eine optimale Wirkung.
Das werde ich so mal probieren mit der verordneten Dosis.

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Heute habe ich nochmal etwas ausführlicher mit der Sozialarbeiterin gesprochen. Man will sich schon bemühen Konflikte soweit es geht zu vermeiden. Das ist ja schon mal positiv, aber sicher auch schwierig umzusetzen.

Seine Tabletten nimmt Patrick nun zusammen, ob sich dadurch seine Schlafenszeit dadurch etwas normalisiert wird sich zeigen. Zur Zeit sind es noch um die 11 Std. Müdigkeit am Morgen trat noch am ersten Tag der Änderung auf.

Wir sind so verblieben, dass ich das Thema Teilzeit erstmal mit der Psychiaterin bespreche.
Einfach hingehen und sagen „schreiben Sie Patrick mal ein Attest“, möchte ich aber auch nicht, aber ihre Meinung dazu erfragen.

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Patricks Psychiaterin und die Ärztin/der Psychologe im SEZ Schwerin geben grünes Licht für seinen Wiedereinstieg in die WfbM. Ich hoffe seine Gruppenleiterin nimmt das Hilfsangebot des Psychologen an, zwegs Tipps zum Umgang mit Patrick. Ich habe heute nochmal darauf hingewiesen und gebeten die Reha - Beraterin mit einzubeziehen.

Vor Patricks Kündigung war ja überlegt worden ob zeitweise eine Teilzeit besser wäre, hierfür hat die Psychiaterin ein Attest ausgestellt das die Arbeitszeit 30 Std. nicht überschreiten sollte.

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Der Termin für das Fallgespräch ist festgelegt, dabei sind Mitarbeiter vom Landkreis u. dem CJD, die Sozialarbeiterin WfbM, u. ich (ggf. noch die Werkstattleitung und Patricks Gruppenleiterin).
Patrick kommt dann zur Entscheidungsfindung dazu. Das gesamte Gespräch ist für ihn sicher zu langatmig, schwer zu verstehen und zu belastend, eben weil er dem Verlauf nicht so gut folgen können wird.

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Liebe Patiko,
ich wünsche euch ein gutes und klientenorientiertes Gespräch, das wirklich Patricks Bedürfnisse und Wünsche in den Vordergrund stellt und berücksichtigt.
Ich wünsche euch auch, dass die Werkstatt die angebotene Unterstützung der Pschychologin annimmt, damit die Wiedereingliederung optimal gelingt!
Viele liebe Grüße
amai

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Liebe amai,

das hoffe ich auch. Signalisiert wurde das, es wird sich zeigen was auch umgesetzt wird.

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