Übrigens, ab einer bestimmten Größe sind Betriebe verpflichtet, fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderte Menschenzu besetzen. Erfüllen sie diese Vorgabe nicht, wird eine sogenannte Schwerbehindertenabgabe fällig.
Übrigens, laut Autismus Deutschland, läuft es z.B. im Bundesland Schleswig Holstein viel besser mit der adäquaten Betreuung von Kindern mit Autismus an Schulen als in unserem Freistaat Bayern. Dort soll es nämlich deutlich mehr Sonderpädagogen an Regelschulen geben, und ein neues Landesförderzentrum hilft allen Schulen, dass austistische Kinder erfolgreich eine Schule besuchen können.
In Bayern leben übrigens geschätzt etwas mehr als 16000 Schüler die von einem ASS betroffen sind.
Was die Zusammenarbeit von Sonderpädagogen und Pädagogen an den Regelschulen betrifft, da wäre vielleicht ein Erfahrungsbericht sehr hilfreich.
Übrigens, der VDK warnt vor sozialer Krise und ist dabei nicht der einzige Verband. Viele Einrichtungsträger stehen ja mit dem Rücken an der Wand. Bis jetzt waren es hauptsächlich die stationären Einrichtungen, denen immer mehr der Hahn des Möglichen zugedreht wurde. Jetzt verschärft sich aber zunehmend die Situation im Bereich der Pflege.
Aus allen Teilen Deutschlands kommen Meldungen über Kündigungen der ambulanten Dienste. Pflegeheime müssen aufgrund Personalmangel Verträge kündigen. Dazu kommen hohe Zuzahlungen, die bei weitem noch nicht an der Grenze nach oben angekommen sind. Durchschnittlich beträgt die Zuzahlung in Bayern in Pflegeheimen ungefähr 2238€. Von Sozialstaat mag man bald gar nicht mehr reden. Und es betrifft wie immer zuerst die Schwächsten, den auch die Behindertenhilfe steht vor einer sehr großen Herausforderung von der sie noch gar nicht abschätzen kann, wohin der Weg führt.
Übrigens, nicht nur die Energiepreise steigen ins unermessliche, nein auch die Krankenkassenbeiträge werden erhöht. Gesetzlich Versicherte und Rentner werden zukünftig stärker zur Kasse gebeten.
Aus den derzeitigen 14,6% sollen es ab dem Jahr 2023 angeblich 16,2% werden, die vom Bruttolohn/Rente abgezogen werden. Es ist aber noch Luft nach oben offen, den das momentane Defizit, so der AOK Bundesverband, könnte noch größer ausfallen.
Übrigens warten wir ja immer noch auf die Anhebung des Pflegegeldes, das die Ampel-Koalition im Koalitionsvertrag festgehalten hat.
Nötig wird eine Erhöhung aber dringlichst, denn die Pflegeleistungen und auch Pflegeprodukte verteuern sich kontinuierlich und es können zunehmend weniger Leistungen abgerufen werden. Das führt teilweise bereits jetzt zu einer Unterversorgung in der Pflege außerhalb der stationären Einrichtungen.
Selbsthilfegruppen sind für viele Menschen eine wichtige Stütze. DIE AOK Bayern fördert deshalb die Arbeit der Selbsthilfe organisatorisch sowie finanziell mit mehr als fünf Millionen Euro jährlich. Bayernweit gibt es laut der AOK Bayern ca 11 000 Selbsthilfegruppen mit rund 900 Themen im Gesundheits- und Sozialbereich.
Auf Wunsch können Versicherte der AOK Bayern sich auch mit ihrer Pflegeberatung per Video austauschen. Dabei können auch gemeinsam Anträge ausgefüllt und/oder Infobroschüren vorgestellt werden.
Weiterhin bietet die AOK Bayern auch online Pflegekurse an. Diese Kurse sind kostenfrei und dienen der Auffrischung, sind aber auch für einen Einstieg in das Thema Pflege geeignet.
Das DECIDE-Projekt unter Leitung von Frau Prof. Dr. Janine Diehl-Schmid, Mitarbeiterin des Zentrums für Kognitive Störungen an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München und Chefärztin am Zentrum für Altersmedizin des Inn-Salzach-Klinikums Wasserburg, verfolgt das Ziel, die Verschreibungshäufigkeit von dämpfenden Psychopharmaka bei dementiell erkrankten Bewohnerinnen in Pflegeheimen und ambulant betreuten Wohngemeinschaften in Bayern nachhaltig zu reduzieren. Entsprechend der Verordnungshäufigkeit stehen hier sedierende (dämpfende) Antipsychotika im Fokus. Eine geringere Rolle spielen auch Beruhigungs- und Schlafmittel. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert und ist Teil der Bayerischen Demenzstrategie.
Die groß angelegte Initiative besteht aus verschiedenen Elementen und will alle beteiligten Akteurinnen im Gesundheitssystem für das komplexe Thema sensibilisieren, informieren und nötiges Wissen vermitteln. Eine Telefonsprechstunde dient ergänzend der fachärztlichen Beratung bei allen Fragen zur medikamentösen Behandlung bei Demenz. Laufend aktualisierte online Informationen zu den Themen Demenz, Reduktion von Antipsychotika und Palliativversorgung bei Demenz sowie Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen werben für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit sedierenden Psychopharmaka. Information und Aufklärung der An- und Zugehörigen sowie Netzwerkarbeit spielen dabei eine besondere Rolle.
Übrigens, seit letztem Jahr schreibt die AOK Bayern automatisch Menschen mit Behinderung die Grundsicherung beziehen, wegen einer möglichen Zuzahlungsbefreiung von sich aus an. So läuft es zumindest bei uns in Unterfranken. Das alles läuft über ein Programm und ohne Einfluss eines Mitarbeiters. Nun sieht es so aus, als ob Menschen mit Behinderung die Familien mitversichert sind, von dem Programm nicht erkannt werden, also seitens der AOK auch kein Schreiben im Sinne der Beantragung der Zuzahlungsbefreiung für 2023 rausgeht. Einfach mal eure Unterlagen prüfen und gegebenenfalls nachfragen.
Mir geht gerade so vieles durch den Kopf. Wusstet ihr übrigens, dass damals, also als es uns nicht so gut ging, Arbeitskräfte in den Krieg ziehen mussten, Geld knapp wurde, die Pflegekräfte aus den Wohnheimen der Behindertenhilfe abgezogen wurden und immer weniger Personal zur Verfügung stand? Parallelen zu heute, es gibt immer weniger Personal und Wohngruppen werden geschlossen, Bewohner nachhause geschickt. Wenn möglich. So war es damals auch. Die Eltern wurden gebeten, ihre Kinder doch abzuholen. Einige kamen dem nach, andere nicht oder konnten es auch nicht. Die Zurückgebliebenen wurden auch abgeholt. Sie wurden aber nie wieder gesehen. Dieses Vorgehen gehört der Vergangenheit an. Das Problem bleibt aber trotzdem. Wir müssen die Qualität der Einrichtungen erhalten. Egal ob Behindertenhilfe- oder auch in der Altenhilfe.
Das Personal, welches noch in den Wohnheimen zur Verfügung steht, sollte sehr gut behandelt werden und vor allem betreut. Sie schaffen gerade viel mehr, als sie eigentlich müssten. Überstunden, Doppeschichten, Wochenende und das alles auch mit einer Familie im Hintergrund. Mit dem Wissen, wenn sie es nicht machen, wer kümmert sich dann um die hilflosen Menschen? Deutschland sollte nicht wieder wegschauen und warten, bis man selbst betroffen ist. Was kann man nur tun? Wie können wir der Misere auf dem Arbeitsmarkt begegnen?
Wusstet ihr eigentlich, dass Kindern mit Behinderung vor 60 Jahren noch kein Recht auf Schulbildung zugestanden wurde? Eltern und Fachleute seinerzeit zusammen die Lebenshilfe gründeten und die Behindertenhilfe so auf den Weg gebracht wurde? Es gibt dazu einen Podcast in der BR-Mediathek. Da könnt ihr bei Interesse mal reinhören.
Wusstet ihr, dass in Deutschland ca 50 000 Menschen mit einem Down-Syndrom leben? Eine dieser Personen ist Marie Zilske und Marie startet durch. Sie hat viel vor. Sie befindet sich momentan in der Ausbildung zur Bildungsfachkraft und hofft im Anschluss auf eine Anstellung an der Hochschule Köln. Wer mehr über Marie erfahren möchte, schaut einfach mal in der ARD Mediathek vorbei.
Übrigens fordert die UN-Behinderzenrechtskonvention ein Umdenken, um den betreuten Menschen mehr Teilhabe zu ermöglichen und sie insgesamt mehr Lebensqualität erfahren zu lassen!!!
Was und wie kann man Menschen zur Seite stehen, die unter schweren Verhaltensstörungen leiden. Irgendwo müssen sie leben können und irgendjemand muss sich um dieses Klientel kümmern (können). Aktuell gibt es allein in Oberbayern rund 200 Klient+innen mit herausforderndem Verhalten in zehn Einrichtungen. Dem nicht genug, in den nächsten fünf Jahrenrechtnet der Bezirk mit 50 weiteren Personen mit Behinderungen, die intensiv versorgt werdrn müssen.
Wer sich für Menschen mit schweren Verhaltensauffälligkeiten interessiert, findet auf der Seite von PINO = Projekt Intensivwohnen Netzwerk Oberbayern - PINO weitere, ausführlichere Information dazu:
Übrigens ist die Situation in der Pflege in Bayern sehr sehr schlecht. Im überwiegende Teil von Bayern ist es momentan fast unmöglich, einen freien Pflegeplatz, oder auch Platz in der Kurzzeitpflege zu bekommen. Es mangelt dabei nicht an den Betten, sondern es fehlt einfach an Personal. Da es an Personal in den Krankenhäusern ebenso mangelt, werden ältere Patienten erst gar nicht aufgenommen, oder viel scchneller wieder entlassen. Der Pflegebedarf wird auch ncht weniger werden. Die demografische Entwicklung zeigt ja ziemlich deutlich auf, dass es ansteigende Zahlen an künftig Pflegebedürftigen geben wird. In Bayern geht man momentan von einer Zahl von 350 000 Pflegebedürftigen aus, die in der Familie gepflegt werden. 1000 Plätze stehen momentan ausschließlich für eine Kurzzeitpflege zur Verfügung. Der Notstand ist ein sehr brisantes und auch ernstzunehmendes Thema. Wir steuern auf einen Super Gau zu. Dessen müssen sich die Verantwortlichen aus der Politik und auch in der Verwaltung stellen.
Die Stiftung Anerkennung und Hilfe setzt sich für die Anerkennung und Aufklärung des erlittenen Leids und Unrechts in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendpsychiatrie ein. Durch die durchgeführten Aktivitäten und auch dem Zurückgreifen auf Erfahrungsberichten hat die Stiftung heute Kenntnis davon, dass in den Jahren zwischen 1949 bis 1975 in der Bundesrepublik Deutschland, sowie in den Jahren von 1949 und 1975 in der ehemaligen DDR schätzungsweise 256 000 Kinder und Jugendliche in stationären Einrichtungen zeitweise untergebracht waren. Mindestens jedes 10. Kind oder jeder 10. Jugendliche und Jugendlicher soll in dieser Zeit Leid und Unrecht erfahren haben. Zur Erinnerung, es gab einen Aufruf und eine Aktion, wo Betroffene aus dieser Zeit sich melden konnten. Rund 24 000 Betroffene sind dem auch nachgekommen und werden Leistungen aus der Stiftung erhalten. Sie waren körperlicher, psychischer, sexualisierter Gewalt in dieser Zeit ausgesetzt. Durch den Essenszwang, ungerechtfertigte medizinische und therapeutische Maßnahmen und weiteres Leid und Unrecht, leiden viele heute noch an den Folgewirkungen. Die Stiftung möchte in der ihr noch verbleibenden Laufzeit dafür sorgen, dass dieses Vorgehen nicht vergessen wird. Dazu sollen Gedenktafel errichtet werden.
Quellenangabe und ausführliche Information dazu und bei Interesse an einer Gedenktafel: Stiftung Anerkennung und Hilfe
Roboter können mittlerweile bereits in einigen Bereichen die menschliche Arbeitskraft unterstützen und auch ersetzen. In der Süddeutschen Zeitung wurde am 11.1.23 ein Artikel veröffentlicht, der sich einem möglichen Einsatz von Robotern in der Pflege widmet. Schwer vorstellbar eigentlich, dass Roboter künftig Arbeitskräfte in der Behindertenhilfe ersetzen könnten? Zumindest zweifelhaft, wenn man den Blick auf Menschen mit einer komplexen Behinderung wirft, die nur begrenzt Selbstbestimmung ausüben können. So stellt sich auch die Frage, ob Betroffene den Einsatz von Robotern überhaupt möchten?
Wer die Süddeutsche abonniert hat, kann den Artikel unter dem folgenden Link lesen.
Süddeutsche Zeitung 11.02.2023 - Kratz mich wenn du kannst -
Übrigens, vor 40 Jahren wurden Kinder mit Förderbedarf in Bad Kissingen noch teilweise einzeln die Treppen zum Klassenzimmer hochgetragen. Unterrichtet wurde an einem Küchentisch:
Mit einem Abschiedslied haben sich alle Schüler und das ganze Personal der Franz-von-Prümmer-Schule von Doris Loske verabschiedet. Nach über 40 Jahren als Lehrerin ist jetzt Schluss – sie geht in den wohlverdienten Ruhestand.>
In ihrem Rückblick erinnerte sie sich an die Anfänge vor 40 Jahren: es wurde an einem Küchentisch unterrichtet, es gab keinen Aufzug in den Gebäuden in der Salinenstraße und in Reiterswiesen und Kinder mussten teilweise die Treppen hochgetragen werden. Sie habe versucht, allen Schülern für ihr Leben die Wurzeln zu geben.
Die Entwicklung in der Behindertenhilfe ist in den letzten Jahren wirklich rasant vor sich gegangen. Auch in Aschaffenburg wurden Kinder mit Förderbedarf anfangs der 60 ziger noch nicht beschult, aber es wurde den Müttern 1x in der Woche die Möglichkeit gegeben, sich von einem Lehrer der damals sogenannten Hilfsschule, Fördermöglichkeiten zeigen zu lassen. Die Mütter kamen dafür mit dem Zug oder Bus meist aus dem Umfeld und es war mit einem gewaltigen Aufwand verbunden. Später fuhren zwei engagierte Lehrer sogar selbst mit einem gebrauchten Bus übers Land und sammelten ihre Schüler höchstpersönlich ein. Heute nicht mehr vorstellbar. Schauen wir mal, was alles noch umsetzbar wird.
Quellenangabe und ausführliche Information: Fränkischer Tag