Familie und Freizeit
Offene Hilfen - was ist das eigentlich?
Stand: 06.03.2023
Der Begriff „Offene Hilfen“ ist eine Sammelbezeichnung für alle Hilfen, die Menschen mit Behinderung und ihre Angehörigen das Leben und Lernen im gesellschaftlichen Bereich ermöglichen sollen. Offene Hilfen sind auch ergänzende Hilfen, die bei der Entscheidung über die Inanspruchnahme von Hilfsangeboten unterstützen. Offene Hilfen sind allgemein alle dezentral angebotenen Hilfen/Hilfen vor Ort, die verschiedenste Hilfebereiche für Menschen mit Behinderung umfassen. Im Folgenden erhältst Du weitere Informationen zu diesem Thema.
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Was sind die Offenen Hilfen?
Offene Hilfen bieten eine Alternative zu den Hilfsangeboten in besonderen Wohnformen. Gewünschte Unterstützungs- / Assistenzleistungen werden vom Menschen mit Unterstützuungsbedarf selbst ausgewählt. Dieser kann somit auch entscheiden, wo diese stattfinden sollen.
Jeder soll ein Leben führen können, in dem man über seine gewünschten Lebensumstände selbst entscheiden kann und nicht auf Grund von mangelnden Unterstützungsangeboten aus der Gesellschaft ausgeschlossen wird.
Dafür gibt es wohnortnahe Hilfen oder die gewünschten Leistungen werden beim Klienten zu Hause erbracht.
Die Anbieter der Offenen Hilfen beraten auch zu den verschiedenen Angeboten und können dabei helfen geeignete Angebote zu finden. Das ist wichtig, da die Offenen Hilfen Freizeit-, Unterstützungs-, Entlastungs- und Förderangebote aus der Eingliederungshilfe und der Pflegeversicherung vereinen. Dadurch kann die Angebotsfülle schnell unübersichtlich werden und auch der zuständige Kostenträger ist nicht immer gleich offensichtlich. Die Träger der Offenen Hilfen helfen dir dabei den zuständigen Kostenträger zu finden.
Welche Hilfen gibt es?
Unter offene Hilfen fallen im weiteren Sinn alle Hilfen für Menschen mit Behinderung und für ihre Angehörigen, die dezentral angeboten werden, z. B.:
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Frühförderung
- Hilfen bei Integration im Kindergarten oder Integration in der Schule
- Integrationshilfen bei der Arbeit und Arbeitsassistenz
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Freizeitassistenz
- familienentlastende und familienunterstützende Dienste
- ambulante Pflegedienste
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Kurzzeitpflegeeinrichtungen
- Hilfen zu Mobilität (z. B. Fahrdienste) und Kommunikation
Wie sieht die Finanzierung aus?
Die Inanspruchnahme offener Hilfen wird meist über Leistungen von
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Pflegeversicherung
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Krankenversicherung
- und unter Umständen dem Eingliederungshilfeträger (teil)finanziert.
Die meisten Anbieter von offenen Hilfen bieten eine individuelle Beratung zur Kostenübernahme von ihren Leistungen an. Frage am besten einfach vor Ort nach, welche Möglichkeiten bestehen.
Wer sind die Anbieter?
Es gibt verschiedene Anbieter von Offenen Hilfen, die meist auch unterschiedliche Angebote von Leistungen haben. Anbieter von Offenen Hilfen in Bayern findest Du in unserer Adressdatenbank oder auf der Seite des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales.
Dienste, die unter die offenen Hilfen fallen sind z. B.:
- Offene Behindertenarbeit (OBA)
- Familienentlastende und familienunterstützende Dienste (FeD und FuD)
Weiterführende Informationen
- Informationen zu Diensten der Offenen Behindertenarbeit auf der Seite des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales
- Unser Fachbeitrag zum Thema “Freizeit - welche Angebote gibt es?”
- Offene Hilfen in Bayern in unserer Adressdatenbank finden
Quellenverzeichnis
- https://www.betanet.de/familienunterstuetzender-dienst.html
- https://www.grin.com/document/518476
- https://www.lebenshilfe-bayern.de/lebenshilfe-in-ihrer-naehe/einrichtungen/offene-hilfen/#:~:text=Die%20Offenen%20Hilfen%20der%20Lebenshilfen,in%20der%20Gesellschaft%20zu%20f%C3%BChren
- https://www.uni-siegen.de/zpe/projekte/abgeschlossene/netohi/bericht1.pdf